Noch vor kurzer Zeit gab es an den Schulen unzählige Corona-Vorschriften. Mit dem Wegfall dieser Vorschriften steigen die Erwartungen der Eltern. So beispielsweise auch bei mir. Ich habe momentan eine 4. Klasse und die Eltern meiner Schülerinnen und Schüler bitten um eine Abschlussfahrt. Ich habe mich dagegen entschieden und gestalte die letzten Wochen für die Kinder dennoch abwechslungsreich und abenteuerlich.
Meine persönliche Erfahrung
2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, hatte ich ebenfalls eine 4. Klasse. Aufgrund der Tatsache, dass außerschulische Veranstaltungen verboten wurden, mussten wir unsere geplante Reise stornieren. Aber auch heute, zwei Jahre später, ist eine Abschlussfahrt immer noch problematisch. Noch immer gibt es das Corona-Risiko. Was passiert, wenn mehrere Schülerinnen und Schüler kurz vor der Abschlussfahrt an Corona erkranken? Muss dann die ganze Fahrt abgesagt werden? Müssen die erkrankten Kinder trotzdem bezahlen? Müssen die Kinder, die nicht positiv sind, mehr bezahlen?
Aus diesem Grund habe ich relativ früh beschlossen, dass ich in diesem Jahr keine mehrtätige Abschlussfahrt machen werde. Im Nachhinein wurde ich auch durch einen Vorfall bestärkt, den ich kurz erzählen möchte. In der letzten Woche war mein Sohn, der die 7. Klasse eines Gymnasiums besucht, auf einer 5-tägigen Klassenfahrt. Die Fahrt mit dem Bus dauerte vier Stunden und führte in ein anderes Bundesland. Im Vorfeld bzw. im Rahmen eines Online-Elternabends spielte das Thema Corona überhaupt keine Rolle. Daraufhin haben meine Frau und ich den beiden begleitenden Lehrkräften eine Mail geschrieben. Wir haben vorgeschlagen, dass es sinnvoll sei, wenn zumindest vor der Abfahrt alle Schülerinnen und Schüler getestet werden würden. In Ihrem Antwortschreiben haben die beiden Lehrer geschrieben, dass „offiziell keine Tests mehr durchgeführt werden dürfen (…). Ihre Sorge verstehen wir nur zu gut, wir konnten bislang auch eine Ansteckung vermeiden und stehen natürlich vor demselben Problem. Hoffen wir das Beste.“
Auf der Klassenfahrt ist, abgesehen davon, dass einige Schüler Erkältungssymptome hatten, alles „gut“ gegangen. Am Freitagabend haben wir unseren Sohn abgeholt. Am gleichen Abend wurden auf der Eltern-WhatsApp-Gruppe die ersten beiden positiven Fälle gemeldet. Am Samstag kamen die nächsten drei Corona-Fälle hinzu. Bislang haben sich auf der Klassenfahrt 5 von 27 Kindern angesteckt. Natürlich hätte die Ansteckung auch in der Schule passieren können, aber dennoch war der Kontakt der Kinder in den fünf Tagen deutlich intensiver. Das ist sicherlich keine Frage. Soweit der kleine Exkurs, der mich in meiner Entscheidung bestärkt hat.
Alternativen für die letzten Schulwochen
Natürlich möchte ich meinen Schülerinnen und Schülern auch einen möglichst schönen Schulabschluss „bieten“. Dazu gehören ein Ausflug, ein gemeinsames Frühstück und ein Filmabend mit vorherigem Pizza-Essen. Als bleibende Erinnerung machen wir ein kleines Büchlein, in der alle Lehrerinnen und Lehrer, das Schulgebäude, aber natürlich auch die Schülerinnen und Schüler selbst, vorkommen (hier gibt es ein Beispiel).
Hinzu kommen noch die Radfahrausbildung und der Fahrradführerschein,
ein Lerngang zur Feuerwehr und noch einige weitere Dinge, wie z.B. ein Projekt zur Sicherheit im Internet. Langweilig wird es uns in den nächsten Tagen und Wochen bestimmt nicht.
Für weitere Ideen zum Schuljahresende und zu Projektideen, stöbert gerne weiter auf dem Blog, beispielsweise hier.