„In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“ – dieses Sprichwort ist uns allen geläufig und enthält sicher mehr als nur einen Funken Wahrheit.
Aber was gehört denn eigentlich, abgesehen von der sprichwörtlichen Gesundheit (also der Abwesenheit von Krankheit) zu einem gesunden Körper? Wir könnten jetzt über einen guten Start in den Tag durch ein ausgewogenes Frühstück, gesunde Pausensnacks, Frischluft im Klassenzimmer oder auch über ein gutes Klassenklima sprechen, um nur einige wenige Faktoren zu benennen, die für mich bei diesem Thema eine Rolle spielen. Für diesen Artikel habe ich mir aber einige Gedanken zum Thema Entspannung gemacht.
Schule und Entspannung – passt das zusammen?
Für gute schulische Leistungen braucht es ein optimales Aktivierungs- oder Anspannungsniveau, bei dem die Schülerinnen und Schüler weder über- noch unterfordert werden. Lernen kann aufregend, langweilig, anstrengend, interessant, lustig, motivierend und manchmal auch frustrierend sein. Umso wichtiger ist der gezielte Wechsel aus Anspannung und Entspannung im Unterrichtsverlauf. Abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung mit Methoden- und Sozialformwechsel können hierzu beitragen und sollten bei der Unterrichtsplanung von jeder Lehrkraft berücksichtigt werden.
Zwischendurch bieten sich im Unterricht verschiedene weitere Möglichkeiten zum Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, wie z. B. Atemübungen, Phantasiereisen, progressive Muskelentspannung oder Massagegeschichten (z. B. „Pizza backen“) an.
Entspannung in Freiphasen
Aber die Schülerinnen und Schüler sollten auch in freien Zeiten die Möglichkeiten zum Rückzug und zur Entspannung haben. So gibt es in meinem Klassenzimmer eine Leseecke als Rückzugsort und eine Entspannungsbox. Diese enthält Massagebälle, Pinsel, Malerrollen, Kopfmassagegeräte, Tücher und Duftöl.
Die Kinder haben die Möglichkeit, in der Vorviertelstunde (von 7:45 bis 8:00 Uhr), der Regenpause oder in sonstigen freien Phasen Utensilien aus der Box zur Entspannung zu benutzen. Meist schließen sich die Schülerinnen und Schüler zu Paaren zusammen und massieren sich gegenseitig. Dies kann in der Leseecke, auf dem Sitzkreisteppich oder auch am Sitzplatz passieren. Viele Kinder nutzen dieses Angebot gerne und regelmäßig.
In einer kurzen Entspannungsphase können die Kinder Energie tanken, das Lernen fällt im Anschluss oftmals wieder leichter, der Kopf ist frei für neue Aufgaben und der Körper ist erholt. Aber nicht nur das Lernen an sich wird durch Entspannung gefördert. Nach solchen Pausen ist wieder mehr Platz für neue Ideen vorhanden und die Gedanken werden klarer.
Fazit
In der Schule gibt es viele vorgegebene Rahmenbedingungen, die scheinbar wenig Raum für Erholung und Entspannung erlauben. Nichtsdestotrotz sollten wir Lehrerinnen und Lehrer darauf achten, den Kindern genügend Freiraum zu geben, um Entspannung zu ermöglichen. Dabei können die Schülerinnen und Schüler oft sehr gut selbst entscheiden, was ihnen im Moment gut tun würde. Dazu muss man ihnen aber Möglichkeiten und Freiräume gewähren.