Meine Musikklassen und ich begrüßen uns mit der Call-und Response-Methode. Kurz gesagt bedeutet das, dass ein Kind oder die Lehrkraft etwas als „Call“ vormacht und die anderen es als „Response“ nachmachen. Meistens findet diese Methode in Bezug auf Body-Percussion oder Klatschrhythmen Anwendung.
Ich habe irgendwann mal angefangen, die Klassen klatschend zu begrüßen. Ich dachte mir einen Rhythmus aus und klatschte ihn vor, die Kinder klatschten nach. Das bringt direkt Stimmung in den Unterricht und lockert alle auf. Außerdem hat man die Aufmerksamkeit der Kinder sicher, denn die schauen und hören ganz aufmerksam hin, um ja nichts zu verpassen. Manchmal mache ich diese kleinen Klatsch-Spiele auch einfach als kleinen Energizer zwischen zwei Arbeitsphasen. Geklatscht werden kann überall: über dem Kopf und hinter dem Rücken – auf dem Oberschenkel oder auf dem Po.
Einer ist der Boss … und das muss nicht immer der Lehrer sein!
Besonders viel Spaß macht diese Call-und-Response-Methode, wenn die Kinder selbst kreativ werden. Man kann zum Beispiel der Sitzordnung nach eine Reihenfolge festlegen und die Kinder gestalten jeweils einen kurzen Rhythmus, den die Klasse dann nachklatscht. So darf jedes Kind mal der Boss sein und seine eigenen Ideen präsentieren, die dann von den anderen durch das Nachklatschten direkt gewürdigt werden. Die Kinder reflektieren von alleine schnell, dass der Vorklatscher nichts zu Kompliziertes und zu Langes klatschen darf und so kann man gemeinsam Kriterien erarbeiten, damit es dann auch wieder für alle Spaß macht und es vor allem gut klingt.
Hier noch ein Tipp: Es ist sehr hilfreich, mit dem Fuß zum Beispiel einen dauerhaften Beat vorzugeben, auf dem dann geklatscht wird.
Rhythmus und Sprache – Noten lernen leicht gemacht
In einer Klasse, die sehr gerne Rhythmen klatschte und dann in die Notenlehre ging, habe ich mir überlegt, die Schülerinnen und Schüler klatschend zu begrüßen und dabei unterschiedliche Versionen von „guten Morgen“ vorzuklatschen. Das sah dann ungefähr so aus:
Meistens klatschte ich es vor und die Kinder mussten raten, welche Version ich geklatscht habe. Dann war das nächste Kind an der Reihe, durfte eins vorklatschen (und Gu-ten Mor-gen dazu sprechen) und ein anderes Kind wiederum hat erraten, welche Nummer es war und war dann mit Klatschen dran.
Wiiiie geht es Dir?
Mittlerweile haben wir das „Programm“ sogar erweitert! Nach dem Gu-ten Mor-gen-Einstieg frage ich die Kinder klatschend „Wiiie geht es Dir?“ und die Kinder wiederholen auch dieses klatschend. Danach berichten vier bis fünf Kinder klatschend etwas über sich. Wir haben festgestellt, dass man mit Musik und Notenlängen einige Gefühle gut ausdrücken kann. Mit vielen Achteln berichten Kindern hektisch klatschend „Ich-bin-auf-ge-regt“ oder ein langsames „Iiich-bin-müüü-de“.
Mein Fazit: Das Klatschen schult nicht nur das Rhythmusgefühl, es macht auch noch Spaß und bringt Dynamik in die Gruppe. Probiert es doch mal aus und berichtet mir gerne in den Kommentaren von euren Erfahrungen!