In unserer Schule haben sich die Patenschaften für die Schulgartenpflege sehr bewährt: jede Klasse übernimmt im rotierenden System jeweils eine Woche, in der sie sich um die Pflege des Gartens kümmert. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen. So wird sowohl die „Garten-AG“ unterstützt, die in der Wachstumsperiode mit dem Entfernen unliebsamer „Beikräuter“ (auch Unkraut genannt) - oder in den heißen Sommermonaten mit dem Gießen kaum nachkommt. Denn die ungeliebten Beikräuter sprießen bekanntlich schneller, als dem Gärtner und seiner Garten-Ag lieb ist. Und auch das zweimalige Gießen der AG am Nachmittag reicht in der Regel nicht aus, um die Trockenheit der letzten Jahre auszugleichen.
Integration in den Schulvormittag
Zwar sind die Schülerinnen und Schüler in den Wochen der Patenschaft durchaus sehr motiviert sich im Garten zu betätigen, doch ist es trotzdem nicht immer einfach, im Unterrichtsalltag die Kurve in den Schulgarten zu kriegen – und alle Kinder dazu zu bewegen, sich im Schulgarten sinnvoll zu beschäftigen.
In meiner Klasse haben wir nun ein äußerst einfaches, doch wie sich herausstellt auch durchaus sehr effektives Verfahren erprobt.
Zum Unterrichtsbeginn trifft sich die Klasse am Schulgarten. Und schon von weitem sieht man das reife Obst leuchten. Bevor dies jedoch täglich geerntet - und dann direkt von der Hand in den Mund wandern darf, muss jedes Kind 5 Unkräuter zupfen. Geht man von einer Klassengröße von durchschnittlich 20 Schülern aus, dann werden innerhalb kürzester Zeit 100 unliebsame Pflanzen gezupft. Und das täglich.
Natürlich muss vorher genau besprochen werden, was unter die Kategorie „Unkraut“ fällt, allerdings ist dies für die Schülerinnen und Schüler schnell eindeutig.
Mit dieser Methode hatten wir in kürzester Zeit ohne großen Aufwand den Bewuchs effektiv minimiert. Und die Schülerinnen und Schüler bleiben motiviert: Erstens ist die Zahl fünf äußerst überschaubar (und könnte bei Belieben und Bedarf natürlich auf 10 erhöht werden) und zweitens steht anschließend direkt die Belohnung in Aussicht: Himbeeren, Erdbeeren und wenn man Glück hat, auch schon die ersten Johannisbeeren.
Und anschließend geht es zum regulären Unterricht ins Klassenzimmer.