Invasive Tiere in Deutschland: Asiatische Tigermücke

Die Auswirkungen der Erderwärmung werden immer deutlicher. Dies wirkt sich auch auf die Tierwelt aus. Sehr warme Sommer und milde Winter führen unter anderem dazu, dass sich die Asiatische Tigermücke bei uns in Deutschland immer weiter ausbreitet. 

Warum ist die Asiatische Tigermücke so gefährlich?

Die Asiatische Tigermücke, die ursprünglich aus Südostasien stammt, kann 20 verschiedene Viren, unter anderem auch das gefährliche Dengue-, Chikungunya- und das Zika-Virus übertragen. Im schlimmsten Fall kann der Stich sogar tödliche Folgen haben! Das macht die Tigermücke zu einem für uns Menschen gefährlichen Insekt. Vor allem auch deshalb, weil die Tigermücke nicht nur nachts, sondern vor allem auch tagsüber sticht und sehr aggressiv ist.

In Deutschland ist bis jetzt noch kein Fall bekannt geworden, bei dem eine Asiatische Tigermücke eine schwere Krankheit übertragen hat. Allerdings wurden 2023 in Frankreich 65 Fälle von Denguefieber über die Asiatische Tigermücke registriert. 

Was passiert nach einem Stich? 

Die Symptome ähneln normalerweise denen anderer Mückenstiche: Rötung, Juckreiz und Schwellung an der Einstichstelle. Wenn nach wenigen Tagen weitere Symptome, wie z.B. Fieber und Schüttelfrost, hinzukommen, muss man aber unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Warum ist das Thema für die Schule wichtig?

Aufgrund der Gefahr, die von der Tigermücke ausgeht, ist es überaus wichtig, das Thema im Unterricht zu behandeln.

Ursprünglich hat sich die Asiatische Tigermücke vor allem entlang der Autobahn A5 von Basel nach Frankfurt ausgebreitet, weil die Mücken mit Lastwagen und Autos „mitgereist“ sind. Die ersten Funde wurden deshalb vor allem im Bereich von Autobahnraststätten gemacht. 2014 hat es den ersten Fund einer Tigermücke fernab der Autobahn A5 gegeben.

Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt entlang des Oberrheins, von Freiburg, über Karlsruhe bzw. Mannheim bis nach Frankfurt und Wiesbaden. Dazu gehören auch der Raum Konstanz und Raum Ludwigsburg. Aber auch in Berlin und Jena hat sich die Asiatische Tigermücke schon etabliert. 

Das genaue Verbreitungsgebiet kann man der folgenden Karte entnehmen:

https://www.gesundheitsamt-bw.de/lga/de/kompetenzzentren-netzwerke/arbo-baden-wuerttemberg/verbreitung-von-tigermuecken/

Je früher die Schülerinnen und Schüler Bescheid wissen, desto besser ist. Folgende Fragen sollten die Kinder unbedingt beantworten können:

  • Wie sieht die Asiatische Tigermücke aus?

  • Wo lebt sie?

  • Wie kann man sich vor ihr schützen?

  • Wie kann man ihre weitere Ausbreitung verhindern?

  • Was macht man, wenn man eine Asiatische Tigermücke entdeckt?

Schutz

Auch wenn in Deutschland bislang noch keine schwere Krankheit durch die Tigermücke übertragen wurde, ist die Gefahr trotzdem vorhanden. Aus diesem Grund sollte ein Stich auf jeden Fall verhindert werden. Im Freien sollte man deshalb lange, helle Kleidung tragen. Auch Insektenschutzsprays können helfen, genauso wie Insektenschutzgitter an den Fenstern.

Die Eier werden im Wasser gelegt. (Foto: Ralph)

Bekämpfung und Eliminierung

Am allerbesten ist es, wenn sich die Asiatische Tigermücke bei uns möglichst gar nicht weiter ausbreitet. Der wirksamste Schutz ist deshalb, den Tieren die Möglichkeit zum Brüten zu nehmen. Das Tigermücken-Weibchen legt mehr als 300 Eier im Wasser (z.B. Gartenteiche, verstopfte Regenrinnen, Regentonnen, Pflanzenuntersetzer) ab. Darin können die Eier auch monatelange Trockenheits- und Kälteperioden überstehen. 

Was kann man tun?

  • Regentonnen mit einem Fliegennetz oder einem Deckel abdecken

  • Wasserstellen, wie z.B. Pflanzenuntersetzer, vermeiden bzw. regelmäßig leeren

  • Gießkannen, Eimer usw. im Garten oder auf dem Balkon umdrehen

Für die Anrainerkommunen wurde bereits im Jahre 1976 die „Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage“ (KABS) gegründet, die mit Hilfe eines biologischen Wirkstoffes (BTI“) die Ausbreitung von Stechmücken verhindern will. Dazu sind unter anderem auch Hubschrauber im Einsatz. Bürger, die im Bereich der KABS wohnen, bekommen kostenlose „BTI-Tabletten“, die man in Gullys und Regentonnen werfen kann. Dabei handelt es sich um einen biologischen und sehr wirksamen Wirkstoff. Die Tabletten kann man aber auch im Fachhandel kaufen.

Darüber hinaus sollte man lokale Funde unbedingt den zuständigen Behörden melden.

Also Vorsicht, gut aufpassen!

Merken
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Schreiben Sie einen Kommentar
Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren
westermann plus
Dieser Artikel ist Teil des Grundschule aktuell-Lizenzprogramms. Mehr Infos zu unseren Lizenzen.
Wie sieht ein tierfreundlicher Garten aus?
Nachdenkgespräche als Methode zur Bewertung von Lebensräumen
Wie muss ein Garten gestaltet sein, der nicht nur für uns Menschen attraktiv ist, sondern auch einen Beitrag zum Artenschutz leistet? Die...
Details
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
westermann plus
Dieser Artikel ist Teil des Grundschule aktuell-Lizenzprogramms. Mehr Infos zu unseren Lizenzen.
Exotische Tierarten erobern Deutschland
Gewinner des Klimawandels
Die steigenden globalen Temperaturen haben auch Auswirkungen auf die Tierwelt in Deutschland. Exemplarisch an drei Tieren befassen sich die Kinder...
Details
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
westermann plus
Dieser Artikel ist Teil des Grundschule aktuell-Lizenzprogramms. Mehr Infos zu unseren Lizenzen.
Dieser Artikel beinhaltet editierbare Arbeitsblätter. Mehr Infos zu Edi.
Das Verhalten von Tieren im Jahreslauf
In Tandems erarbeiten die Kinder das zyklische Verhalten einheimischer Tiere und erstellen Plakate und Präsentieren ihre Ergebnisse und erhalten...
Details
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Ähnliche Beiträge
Tiere des Jahres 2022 im Sachunterricht
„Der Wiedehopf, der Wiedehopf der bringt der Braut den Blumentopf“. Wer kennt nicht diese Zeile in dem bekannten (Kinder-) Lied von Hoffmann von Fallersleben? Bekannt ist aber auch die Redewendung „stinkt wie ein Wiedehopf“.
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Tiere als Mitgeschöpfe des Menschen
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Die 10 giftigsten Tiere in Deutschland
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen
Kunst mit Naturmaterialien (1): Baumrinden-Tiere auf Leinwand
Lesen
Zur Liste hinzufügen:
Hinzufügen