Viele Schulen haben Schulbüchereien, um den Schülerinnen und Schülern interessanten Lesestoff anbieten zu können. Leseförderung wird auch bei uns groß geschrieben, so dass wir immer wieder neue Bücher anschaffen oder gespendete Exemplare aufnehmen.
Gerade dann, wenn wir Autorenbegegnungen planen, soll auch passender Lesestoff zum Ausleihen angeboten werden können. Dies erfordert ein handhabbares System, mit dem leicht umzugehen ist. Immerhin wird bei uns die Schulbücherei auch von Schülerinnen und Schülern organisiert. Ich als Lehrkraft bin dabei nur „schmückendes Beiwerk“ und trage unterm Strich „nur“ die Verantwortung. Ein kompliziertes System zur Organisation des Ganzen wäre dabei hinderlich.
Sortierung der Bücher
Unsere Bücher sind nicht nach Autorenalphabet, sondern nach (ungefährer) Klasseneinschätzung unterteilt. Serien – wie beispielsweise das magische Baumhaus – sind gemeinsam im Regal einsortiert. Wenn dieses System durchschaut ist, findet eine Orientierung im kleinen Büchereiraum recht einfach statt: Jede Klassenstufe kann auf den vorgesehenen Bereich zugehen oder aber in den anderen Bereichen stöbern.
Eine Suche nach gezielten Autorinnen und Autoren ist dabei schon etwas schwieriger, aber so umfangreich ist unser Sortiment dann doch nicht. Unsere Schülerinnen und Schüler kennen sich en gros recht gut aus und helfen sich vorwiegend untereinander. Im seltenen Fall muss ich als Lehrkraft weiterhelfen.
Ein neues Buch wird „eingepflegt“
Neue Bücher werden in unserer recht kleinen Schule nicht katalogisiert. Hier läuft noch alles auf Vertrauensbasis.
Zuerst wird am hinteren inneren Buchdeckel ein halber Briefumschlag als Zettelhülle aufgeklebt. Darin wird ein Rückgabezettel eingelegt.
Dann nehmen wir ein Übersichtsblatt, schreiben den Buchtitel auf und legen es ebenfalls in die Zettelhülle.
Für das Regal bekommt das Buch eine Etikette auf den Buchrücken. Dort notieren wir die vermutete Zielgruppe (also Klassenstufe) und sortieren es dann entsprechend in das Regal.
Das Ausleihsystem
Soll ein Buch ausgeliehen werden, wird es vom Kind auf den Ausleihtisch gelegt. Dort sitzen zwei Schülerinnen oder Schüler und verwalten den Karteikasten der Ausleihe.
Zum Ausleihen wird der Buchzettel in der Zettelhülle am hinteren inneren Buchdeckel entnommen und der Name des Ausleihkindes eingetragen. Danach wird dieser Zettel entnommen und in den Karteikasten gelegt. Damit ist klar, welches Kind, welches Buch ausgeliehen hat. Im Karteikasten selbst sind die Ausleihzettel nach Klassen sortiert. Das erleichtert das Wiederfinden bei der Rückgabe.
Zum Schluss wird das Datum der Rückgabe (in der Regel 14 Tage) auf den Rückgabezettel in der Zettelhülle eingetragen. Dann darf das Buch mit nach Hause genommen werden.
Als Lehrkraft war dieses System für mich etwas fremd, denn ich kannte ein anderes System. In unserer kleinen Schule hat sich dies jedoch bewährt. Gerade deshalb, weil die Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse dies alles eigenständig organisieren und ganz besonders auf die Einhaltung der Ausleihregeln achten. Hat dann mal ein Kind nach 14 Tagen nicht abgegeben, wird eine handschriftliche Erinnerung geschrieben, damit das Buch zeitnah zurückgegeben oder ggf. der Ausleihzeitraum verlängert wird.
Büchereiregeln
Jeden Donnerstag in der ersten großen Pause öffnet unsere Schulbücherei. Wie in allen Büchereien sollte es auch in unserer Schulbücherei leise zugehen. Im kleinen Raum dürfen jedoch nicht allzu viele Kinder gleichzeitig sein. Wer gegen die Leiseregel verstößt, muss leider gehen. Darauf achten unsere Schülerorganisatoren sehr!
Auch das Essen und Trinken ist in diesem Raum nicht erlaubt. Wie immer ist weniger mehr, deswegen haben wir nur diese wenigen Regeln.
Wie organisiert ihr die Schulbücherei? Ich bin gespannt und sehr neugierig auf eure Kommentare.