Sieh mal, was kommt denn da geflogen?

Heute geht es wieder um das Thema Bienen, allerdings nicht um die Honigbiene oder das Bienensterben, über das ich ja hier schon geschrieben habe, sondern um die Holzbiene. Vielleicht hat der eine oder andere von euch schon mal etwas von dieser Bienenart gehört oder sie sogar schon mit eigenen Augen gesehen. Die Holzbiene ist, nicht nur was ihre Größe, sondern vor allem auch, was ihre Fluggeräusche angeht, sehr auffällig und interessant. Und genau das macht sie für Kinder so spannend.

Was sind Holzbienen?

Ursprünglich stammt die Holzbiene aus dem Mittelmeerraum. Noch in den achtziger Jahren war diese Bienenart bei uns kaum verbreitet. Aber mit der globalen Erderwärmung und dem damit zusammenhängenden milderen Wintern und trockeneren Sommern, breitet sich diese Bienenart in den letzten Jahren immer mehr bei uns aus. Zu Beginn war die Holzbiene vor allem im südwestlichen Teil Deutschlands beheimatet.  Mittlerweile kann man sie aber auch schon nördlich der Linie Osnabrück – Hannover – Berlin finden. 

Als größte Wildbiene ist die Blaue Holzbiene kaum zu übersehen und auch gut zu bestimmen. (Foto: pixabay)

Infos zur Holzbiene

Anders als die Honigbiene lebt die Holzbiene nicht in einem Bienenvolk, sondern alleine. Mit ihrer Größe von bis zu 2,8 Zentimetern gehört sie in Europa zu den größten Wildbienenarten. Ihre Größe, aber vor allem auch ihre auffallenden Brummgeräusche, machen sie so besonders und einzigartig. Die Bienen können zwar stechen, sind aber, anders als beispielsweise Wespen, überhaupt nicht aggressiv und stechen deshalb so gut wie nie. Ihren Namen hat die Biene übrigens deshalb, weil sie ihre Larven im Holz bzw. Totholz ablegt. Besonders wohl fühlt sie sich in älteren und etwas verwilderten Streuobstwiesen. 

Streuobstwiesen sind ein bevorzugter Lebensraum von Holzbienen. (Foto: Ralph)

Daneben gibt es noch eine weitere Besonderheit: Die Holzbiene gehört zu den so genannten langzüngigen Bienen, die mit Hilfe ihrer langen Zunge versuchen, an den Blütennektar zu kommen. Wenn ihnen das nicht gelingt, nagen sie mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen ein Loch in die Blütenwand. So kann es vorkommen, dass die Blüte nicht bestäubt wird.

Was gehört zur Unterrichtseinheit?

Vorab sollte man sich darüber im Klaren sein, ob man „nur“ die Holzbiene oder auch andere Bienenarten, wie beispielsweise die Honigbiene im Unterricht behandeln will. Ebenfalls muss man im Vorfeld klären, ob man das Thema „Bienensterben“ im Unterricht thematisiert. Meines Erachtens ist das letztere Thema sehr wichtig.

Umsetzung im Unterricht

Wie kann man in diese Unterrichtseinheit einsteigen? Hier gibt es, wie bei fast allen anderen Themen auch, sehr viele Möglichkeiten. Beispielsweise kann man mit einem „Galgenmännchen-Spiel“ oder mit einem Bild als stummen Impuls in die Unterrichtsstunde einsteigen. Möglich ist aber auch ein Erzählkreis, in dem die Schülerinnen und Schüler ihr (Vor-)Wissen zum Thema „Bienen“ äußern können. In diesem Unterrichtsgespräch könnte man das Unterrichtsgespräch dann auch auf das Stundenthema lenken. Bevor man sich im Unterricht genauer mit der Holzbiene beschäftigt, könnte man auch zuerst mit dem Thema „Insekten“ einsteigen. Im Internet gibt es dazu vom NABU einen ganz tollen Kurzfilm mit dem Titel: „Die Holzbiene in 60 Sekunden“. Selbstverständlich kann man das Thema „Insekten“ aber auch weglassen. Passend zum Thema gibt es im Internet noch einen weiteren Film zur Holzbiene, den ich ebenfalls für sehr empfehlenswert halte. Ansonsten kann man das Thema aber auch mit einem Sachtext und dazu passenden Fragen, mit einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit und der anschließenden Herstellung eines Lernplakates umsetzen. Zweifellos würde sich auch ein Lerngang in die Natur anbieten. Allerdings ist die Chance bzw. die Wahrscheinlichkeit nicht besonders groß, dass man wirklich eine Holzbiene findet. Von daher wäre es für die Schülerinnen und Schüler sicherlich frustrierend. Wie bereits eingangs erwähnt, steigen die Verbreitungszahlen immer weiter an, aber natürlich ist es noch nicht so, dass es bei uns in Deutschland von Holzbienen wimmelt. Ich hoffe, dass euch mein heutiger Beitrag, bei dem ich euch eine unbekanntere Tierart, näherbringen wollte, gefallen hat. In einem meiner nächsten Beiträge, werde ich euch weitere „Gewinner“ des Klimawandels, die hier bei uns immer mehr heimisch werden, vorstellen. Seid gespannt!

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